Chor

Chor der Erlöserkirche

Als einer der großen evangelischen Chöre in München präsentiert der Chor der Erlöserkirche jedes Jahr ein vielfältiges Konzertprogramm und ist Rückgrat der Kantatengottesdienste an der Erlöserkirche. 
Die Musik Johann Sebastian Bachs spielt im Chorrepertoire eine hervorgehobene Rolle. Der groß besetzte Chor präsentiert daneben regelmäßig Werke aus der romantischen Chortradition. Im Stilbereich des 17. Jahrhunderts pflegt der Chor mittels der günstigen Architektur der Erlöserkirche mit ihren Emporen auch das mehrchörige Repertoire. 
Im Rahmen zahlreicher Partnerschaften und Freundschaften mit Musikensembles aus dem Münchner Kulturleben, vor allem mit dem Originalklangorchester "Ensemble Diagonal", dem Abaco-Orchester, sowie zahlreichen Chören und der Bigband Blubanda, ist der Chor auch immer wieder mit innovativen und progressiven Programmen zu erleben.   

Als kirchliches Ensemble ist der Chor auf eine gute Chorkultur bedacht und sich seines Qualitätsanspruchs als Chor eines hauptamtlichen Kantorates bewusst. Zur Tradition des Chores gehören Konzertreisen, die u. a. bereits nach Paris, Birmingham, Prag, Coventry, Bordeaux und Palma de Mallorca führten. 
 

Haben Sie Lust mitzumachen?

Interessierte Sänger oder Sängerinnen sind willkommen sich per E-Mail an unseren Kantor Christian Seidler zu wenden: christian.seidler@elkb.de 
 

Chorgeschichte an der Erlöserkirche 

Der Chor der Erlöserkirche wurde 1955 von KMD Georg Pfeiffer gegründet und zu einem oratorischen Chor mit festem Platz im Münchner Kulturleben etabliert.

Besondere Höhepunkte unter KMD Candida Kirchhoff (1994-2007) waren die Aufführungen von Michael Tippetts Oratorium „A Child of our Time“, gemeinsam mit dem befreundeten English Symphony Orchestra Choir und Frank Martins „Golgotha“.

In der Zeit des Kantorats von KMD Michael Grill (2007-2023) setzte der Chor der Erlöserkirche verstärkt Akzenten im Repertoirebereich des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter selten zu hörende Werke, wie das Oratorium „Le Martyre de Saint Sebastien“ von Claude Debussy oder das Requiem von Yvonne Desportes, welches seine deutsche Erstaufführung in Schwabing erlebte. Zwei abendfüllenden Werken von Michael Grill („Requiem für Hebron“ und „Styx“) wurden vom Chor der Erlöserkirche uraufgeführt. 

Kantor Christian Seidler

Seit Januar 2024 ist die Erlöserkirche Christian Seidlers musikalische Heimat. In der musikbegeisterten Gemeinde entwickelt er die Tradition von Kantatengottesdiensten und Chorkonzerten als Leiter des Chores der Erlöserkirche weiter. 
Er leitet das gemeindliche Musikleben und sorgt zusammen mit Kinderchorleiterin Antonia Schick-Spielkamp und Günther Dehmel am Pult des Posaunenchors in Schwabing für partizipative Angebote zur Kirchenmusik.

Christian Seidler wuchs in Hünfeld bei Fulda auf und schloss an die kirchenmusikalische C-Ausbildung in Fulda ein vielfältiges praktisches und theoretisches Studium der Musik in Mainz und München an. Seit September 2015 arbeitete er als Kirchenmusiker in München, initiierte 2019 das Festival „Ambient Waves“ für elektronische Musik in der Kirche, gründete die monatliche Jazzgottesdienstreihe „Come Sunday“ und kuratierte die Konzertreihe „Alte Musik in Bogenhausen“. 

Zwischen 2022 bis 2025 leitete Christian Seidler eine MUT-Initiative der ELKB mit dem Ziel, Innovationsfelder für die Kirchenmusik zu erproben. Die Initiative stellt sich den multimedialen Herausforderungen kirchenmusikalischer Arbeit im 21. Jahrhundert, sucht nach Balance zwischen traditionsorientiertem und progressivem Musizieren in der Landeskirche und erarbeitet einen Ansatz für die theoretische Fundierung von Kirchenmusik angesichts der Anforderungen unserer mitteleuropäischen Gesellschaft der 2020er Jahre. 

Das anschlussreiche Feld der Kirchenmusik veranlasst Christian Seidler immer wieder zu gemeinschaftlichen Projekten. Zu den Kooperationspartnern in näherer Vergangenheit zählten die Hochschule für Musik und Theater München, die Universität Sorbonne de Paris, die Pinakothek der Moderne und die Münchner Gesellschaft für Neue Musik.

Neben seiner Arbeit als Kirchenmusiker engagiert sich Christian Seidler musikdidaktisch u. a. im Rahmen der Projekte des Münchner Vereins „musicians for a better life e. V.“ in Tansania und Rumänien. Seinem Interesse für digitale Kunst und Musik ging er mit Ausstellungen (darunter 2021 beim Kunstarealfest) nach und arbeitet mit Studierenden an der Universität Würzburg als Lehrbeauftragter für digitale Komposition. 
Kompositorisch aktiv ist Christian Seidler auch für liturgische Musik, für künstlerische Formate und für Rundfunkproduktionen.

Als Organist, Pianist, Cembalist und an elektronischen Instrumenten war Christian Seidler konzertant und liturgisch in zahlreichen schönen Kirchen und Konzertsälen aktiv und pflegt ein stilistisch breites Repertoire. Neben seiner Liebe zum tradierten Tastenspiel und für historische Instrumente beschäftigt sich Seidler mit Innovationen in der Orgelkultur und testet digitale Instrumente für die Fachzeitschrift OKEY. 

In der Chorszene engagierte sich Christian Seidler vor allem im Bereich der Renaissancemusik und trat mit Ensembles wie vox nova und dem Vokalensemble München in Gesprächskonzerten auch musikvermittelnd auf. Grundlegenden Musik- und medientheoretischen Fragestellungen zur Musik um 1500 geht er in einem Promotionsprojekt am Institut für Musikforschung Mannheim in Zusammenarbeit mit der Universität Sorbonne in Paris nach.